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Selbst im Jahr 2015 haben viele Router noch immer keine Gigabit LAN Anschlüsse, die Übertragungsrate des eingebauten WLANs steigt jedoch immer weiter an. Doch was genau bedeuten Fast / Gigabit-Ethernet, WLAN n/ac und 300 Mbit/s in der Praxis? Wir klären euch auf!
Kabelgebunden: LAN
Für den Heimanwender gibt es nur drei verschiedene LAN Typen, von denen heutzutage nur noch zwei Typen benutzt werden – Fast Ethernet und Gigabit Ethernet. Unter dem Namen Fast Ethernet verbirgt sich eine maximale Datenübertragung von 100 Mbit/s, bei dem moderneren Pendant werden 1000 Mbit bzw. 1 Gbit pro Sekunde übertragen.
Umgerechnet auf „normale“ Werte bedeutet das: Fast Ethernet kann bis zu 12,5 Megabyte pro Sekunde und Gigabit Ethernet bis zu 125 Megabyte pro Sekunde übertragen. Wer mehrere Gigabyte an Daten über sein Netzwerk übertragen möchte, wird also mit Fast Ethernet nicht viel Spaß haben. Und selbst die neueren Version ist in Zeiten von SSDs und super schnellen USB Sticks wohl oft der Flaschenhals in Übertragungen.
Möchte man die Windows 10 iso mit knapp 4 GB über das Netzwerk übertragen braucht dies bereits 5,2 Minuten beziehungsweise 32 Sekunden. Größere Datensammlungen können somit durchaus etwas Zeit benötigen.
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Über die Luft: WLAN
Die meisten Nutzer werden jedoch aus Bequemlichkeit auf ein Kabel verzichten und einfach WLAN benutzen. Mittlerweile gibt es hier sehr moderne Standards, welche bereits jetzt die Geschwindigkeit eines Gigabit Netzwerks übertreffen – zumindest theoretisch. Für die Geschwindigkeit gibt es verschiedene Klassen. Derzeit werden hauptsächlich g, n und ac verwendet.
WLAN nach dem Standard IEEE 802.11g hat schon viele Jahre auf dem Buckel, jedoch gibt es natürlich hier und da auch ältere Hardware, welche nur diese Übertragung unterstützt. Maximal 54 Mbit/s können übertragen werden.
802.11n ist schon deutlich moderner, hier werden bis zu 600 Mbit/s übertragen. Außerdem kann neben dem alten 2,4 GHz Band auch das 5 GHz Band benutzt werden.
802.11ac ist der aktuell neuste Standard. Hier sollen maximal 6,77 Gbit/s übertragen werden können – eine ganze Menge. Jedoch ist diese Geschwindigkeit praktisch noch einige Jahre entfernt. Selbst 300 Euro Router haben derzeit in der Theorie nur eine Kapazität von 2,3 Gbit/s.
Bei WLAN muss man jedoch einen wichtigen Punkt beachten: Sämtliche Geschwindigkeiten sind theoretische Maximalangaben! Um in der Praxis annähernd an diese Geschwindigkeiten zu kommen, müsste man seinen Laptop schon direkt neben den Router stellen – was den Sinn von WirelessLAN natürlich ad absurdum führt. Von etwa 50% der angegebenen Geschwindigkeit kann man jedoch ausgehen.
WLAN Standard | Max.Geschw. in Bit | Max. Geschwindigkeit in Byte | Übertragung einer 4GB Datei bei 50% Geschw. |
---|---|---|---|
g | 54 Mbit/s | 6,75 Megabyte pro Sek | 20,2 Minuten |
n | 600 Mbit/s | 75 Megabyte pro Sek | 1,8 Minuten bzw 109 Sekunden |
ac (aktuell) | 1300 Mbit/s | 162,5 Megabyte pro Sek | 50 Sekunden |
ac (zukünftig) | 6770 Mbit/s | 846 Megabyte pro Sek | 9,7 Sekunden |
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Aussicht und Zusammenfassung
Wie man sieht, ist selbst der aktuelle WLAN ac Standard in den meisten Fällen langsamer als ein kabelgebundenes Gigabit Ethernet. Die Entwicklung für Privatanwender geht ganz klar in Richtung Kabellos, ein 10 Gigabit und mehr Netzwerk wird wohl nur Firmen vorbehalten bleiben.
Da der ac Standard allerdings noch einiges an Luft nach oben lässt, und in Zukunft zusätzlich von ad ergänzt wird, wird die kabellose Datenübertragung in wenigen Jahren auch in der Praxis das Kabel überholen.
Mit einem guten ac Router wird man im Alltag aber zufrieden, beispielsweise mit einem TP-Link AC1200 (um die 70€, ohne Modem) oder einer FRITZ!Box 3490 (um 140€, mit Modem). Beide haben außerdem 4 Gigabit Ports dabei – somit ist man für jeden Fall bestens gerüstet.
Bildquellen: wikimedia.org 2 3